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Abwasserwelt

hanseWasser ist als „Stadt unter der Stadt“ untrenn­bar mit der Freien Hansestadt Bremen verbunden. Ver­ant­wortungs­voll, nach­haltig und zukunfts­gerichtet betreiben wir das Bremer Kanal­netz und unsere zwei Klär­anlagen in Seehausen und Farge.

Stadtentwässerung und Abwasserreinigung

Als Betreiber des öffent­lichen Bremer Kanal­netzes sorgen wir für eine sichere und umwelt­gerechte Ableitung und Reinigung des Abwassers von sämtlichen Privat­haushalten, Industrie- und Gewerbe­kunden in Bremen und fünf Nachbar­gemeinden. Mithilfe von hoch­komplexer und modernster Technik steuern und kontrollieren wir jeden Tag unter­irdisch gewaltige Wasser­massen.

8 kreisförmig angeordnete Icons zu diversen Themen der Nachhaltigkeit

Unser Engagement für Umwelt­schutz und Lebens­qualität

Bei allen unseren Entscheidungen sind wir immer vom Grund­satz der Nachhaltig­keit geleitet: sichere und wirtschaft­liche Abwasser­entsorgung auf höchstem Umwelt­schutz­niveau. Deshalb setzen wir auf einen umwelt­gerechten Entsorgungs- und Reinigungs­prozess nach dem Stand der Technik. Das ist für uns Anspruch und Verpflichtung zugleich, heute und in Zukunft. Denn am Ende soll sauberes Wasser wieder in die Weser zurück­fließen – und so dem Kreis­lauf der Natur wieder zugeführt werden. Durch die fach­gerechte Abwasser­entsorgung und -aufbereitung tragen wir unseren Teil zur Gesundheit der Bremer*innen sowie dem Umwelt- und Klima­schutz in der Region bei – für eine hohe Lebens­qualität in unserer Stadt.

Damit unsere Abwasser­anlagen langfristig funktions­fähig bleiben, setzen wir auf ein nach­haltiges Asset Management. Das heißt, wir entwickeln Sanierungs­strategien, um den Erhalt und die Verbesserung des Abwasser­systems zu gewährleisten und es zukunfts­fähig zu machen. Dafür investieren wir jährlich rund 35–38 Millionen Euro in die Bremer Abwasser­anlagen – 20 Millionen davon allein in das Bremer Kanalnetz.

Blick in die Leitwarte in Seehausen, runde Anordnung von Tischen mit vielen Computermonitore, davor zwei Mitarbeiter*innen

Zentrale Prozess­steuerung 24/7

Unser Prozess­leitcenter in Bremen-Seehausen ist rund um die Uhr besetzt. Dank moderner Prozess­steuerung werden von dort mehr als 200 unserer Abwasser­anlagen in Bremen digital überwacht und gesteuert. So werden beispiels­weise Stör­fälle sofort registriert und Gegen­maßnahmen umgehend eingeleitet. Das sichert die Abwasser­entsorgung in Bremen und der angeschlossenen Nachbar­gemeinden. Und auch unsere Industrie­kunden setzen für mehr Betriebs­sicherheit und eine bessere Wirtschaftlichkeit verstärkt auf die Dienst­leistungen unseres Prozess­leitcenters.

Das Bremer Kanalnetz

Das Kanalnetz in Bremen ist 2.300 Kilometer lang. Es muss hohen Belastungen standhalten. Regelmäßig wird es kontrolliert, damit es sowohl bei Trocken- als auch bei Regen­wetter funktioniert. Über 200 Pumpwerke und 176 Kilometer Druck­leitungen stellen sicher, dass das Abwasser wirklich aus allen Teilen der Stadt abgeführt wird.

Bei Regen­fällen steigt die Abwasser­menge um ein Viel­faches an, bei Stark­regen um mehr als das Hundert­fache. Im Kanal selbst werden automatisch die Wasser­stände erfasst und ausgewertet. Die Wehr­klappen in Steuer­bau­werken der Kanäle werden sensor­gesteuert bewegt, um das Abwasser möglichst schnell abzuleiten. Darüber hinaus fällt bei extremem Stark­regen in kurzer Zeit so viel Nieder­schlag, dass das Wasser oft gar nicht in die Kanalisation gelangt, sondern direkt an der Ober­fläche abfließt.

Blick in einen grünlich schimmernden Kanal auf einen Kanalarbeiter in gelber Schutzkleidung
170000 Kubikmeter Speichervolumen Kanalnetz
100000 Kubikmeter Speichervolumen Regenüberlauf- und Regenrück­haltebecken
2300 Kilometer Gesamtlänge Kanalnetz
200 Pumpwerke

Um das Kanal­netz nicht zu überlasten, können in Speicher­kanälen und Regen­über­lauf­becken riesige Mengen Wasser zwischen­gespeichert werden: Neben dem Kanal­netz mit einem Speicher­volumen von rund 170.000 Kubik­metern nutzen wir an verschiedenen Bremer Standorten Regen­über­lauf­becken mit einem zusätzlichen Volumen von insgesamt rund 100.000 Kubikmetern.

Die „Stadt unter der Stadt“

Die Kanäle sind ausgelegt für eine Nutzungs­dauer von mehr als 100 Jahren. Wir sorgen dafür, dass im Netz alles im Fluss bleibt. Jeden Tag ist die Kanal­reinigung mit ihren Spül­wagen unterwegs. Sie werden eingesetzt, um die Kanäle mittels Hochdruck-Wasser­strahl von störendem Schlamm zu befreien. Die Kanal­reinigung ist an das elektronische Betriebs­führungs­system angebunden. Damit ist gewährleistet, dass immer die Stellen angefahren werden, an denen die Reinigung auch wirklich notwendig ist. Auf der Grundlage dieser bedarfs­gerechten Regel­reinigung wird so pro Jahr eine Kanallänge von rund 600 Kilometern gereinigt.

Die Zustands­erfassung erfolgt in einem ca. 10-jährigen Rhythmus. So inspizieren wir jedes Jahr eine Strecke von 230 Kilometern, rund 10 % des 2.300 km langen Kanal­netzes, teilweise durch Begehungen, meistens aber mit dem sogenannten Kanal-TV. Dabei handelt es sich um eine selbst­fahrende Video­kamera, die von oben in den Kanal gelassen wird. Alle Bilder und wichtigen Daten werden in einem digitalen Kanal­kataster gespeichert, dem Kanal­informations­system. Das ermöglicht die genaue Erfassung sämtlicher Kanal­netz­daten und ist die Grundlage für alle Instand­haltungs- und Sanierungs­maßnahmen, die in unserem Betriebs­informations­system hinterlegt sind.

Unsere Kläranlagen

In unseren beiden modernen Klär­anlagen reinigen wir jährlich gut 50 Millionen Kubikmeter Abwasser aus Bremen und den benachbarten Gemeinden. Durch modernste Technik sorgen wir für einen stabilen und umwelt­gerechten Reinigungs­prozess. Um die Qualität des gereinigten Abwassers und damit den größt­möglichen Gewässer­schutz sicherzustellen, führen wir laufend Abwasser­kontrollen durch – jedes Jahr bis zu 39.000 Analysen.

Wie das funktioniert, zeigen wir Ihnen hier am Beispiel der Kläranlage Seehausen, die rund 130.000 Kubikmeter Wasser am Tag verarbeitet.

50000000 Kubikmeter Abwasser jährlich
39000 Analysen für größtmöglichen Gewässerschutz
16000 Tonnen Klärschlamm
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Klärschlamm

Drei große, eiförmige Faultürme, davor ein großes Becken mit Klärschlamm

In unseren beiden Klär­anlagen fallen pro Jahr 16.000 Tonnen Klär­­schlamm an. Durch eine gezielte Über­wachung der Abwasser­einleitung aus Industrie und Gewerbe und eine kontinuierliche Qualitäts­prüfung des Klär­schlamms, wurde und wird die nachhaltige Verwertung des Bremer Klär­schlamms in der Mono- und Mit­ver­­brennung sicher­gestellt. Ab dem 2. Quartal 2024 planen wir die komplette Verwertung in der Bremer Klärschlamm-Mono­verbrennungs­anlage der KENOW GmbH & Co. KG – energie­autark und nahezu klima­neutral.

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