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Pressemitteilung 9. April 2025 Deutlich weniger Abgase

hanseWasser-Flotte mit Biodiesel unterwegs

10.000 Liter. Das ist die Menge an Kraftstoff, die die Spülwagen und Saug­fahr­zeu­ge von hanseWasser Bremen im März an der kleinen Tankstelle direkt auf dem Be­triebs­ge­län­de des Pumpwerks Findorff getankt haben. Die Be­son­der­heit dabei: Aus dem Zapfhahn kommt seit wenigen Wochen aus­schließ­lich Biodiesel, der zum Beispiel aus Pflan­zen­res­ten, Frit­tier­fett und anderen Spei­se­rück­stän­den gewonnen wird. Für Pro­jekt­lei­ter Jens Wendel ein Erfolg: „Weil wir eine große Fahr­zeug­flot­te haben, haben wir auch ein Interesse daran, sie möglichst um­welt­freund­lich zu betreiben.“  Biodiesel verspricht eine CO2-Reduzierung um bis zu 90 Prozent.

Von Findorff aus kümmern sich hanseWasser-Fachkräfte darum, dass es im Kanal läuft. Rei­ni­gungs­fahr­zeu­ge steuern ihre Einsatzorte im Stadtgebiet an, ebenso In­spek­ti­ons­wa­gen, von hier aus werden Gruben und Klein­klär­an­la­gen angefahren, um sie zu entleeren. Rund 35 größere Fahrzeuge, dazu zahlreiche Transporter und Pkw, sind in der Regel unterwegs, schildert Jens Wendel. Der gebürtige Bremer hat Sied­lungs­was­ser­wirt­schaft studiert, ist seit 2000 auf dem Pump­werks­ge­län­de und seit 2013 als Funk­ti­ons­be­reichs­lei­ter für den Betrieb des Kanalnetzes zuständig.

Die 10.000 Liter Biodiesel im März sind für Wendel auch deshalb ein Erfolg, weil es ver­deut­licht, dass die Fahrer die Veränderung akzeptieren. Denn es liegt in der Ver­ant­wor­tung der Mit­ar­bei­ten­den, wo sie tanken. Im Zwei­fels­fall, so Wendel, planen sie ihren Einsatz so, dass sie am Morgen in Findorff den Tank füllen können. Wendel erklärt: „Die großen Spül- und Saug­fahr­zeu­ge verbrauchen mehrere Hundert Liter Biodiesel am Tag.“ Betrieben und befüllt wird die Biodiesel-Tankstelle auf dem hanseWasser-Gelände von BMÖ.

Möglich gemacht hat die Umstellung eine Ent­schei­dung des Bun­des­ka­bi­netts im April 2024, wonach der Bio­kraft­stoff mit der Ty­pen­be­zeich­nung HVO 100 in den Verkehr gebracht werden darf. HVO 100 hat aus Wendels Sicht ent­schei­den­de Vorteile. Erstens verbessert er die CO2-Bilanz von hanseWasser, weil er im Gegensatz zum fossilen Brennstoff als weitgehend CO2-neutral eingestuft ist und nahezu rück­stands­frei verbrennt. Die Verbrennung von 10.000 Litern fossilen Die­sel­kraft­stoffs wie im März würden nach Angaben der Helmholtz-Ge­mein­schaft mehr als 26 Tonnen CO2 verursachen.

Zudem ist keine technische Umrüstung der Fahrzeuge notwendig. Die großen Fahrzeuge haben eine ent­spre­chen­de Freigabe des Herstellers, sagt Jens Wendel, dass sie HVO 100 problemlos verarbeiten können. Und wenn die schweren hanseWasser-Wagen trotz aller Planung unterwegs betankt werden müssen, sei es auch kein Problem, Biodiesel und her­kömm­li­chen Kraftstoff zu mischen.

Jens Wendel sieht mit der jetzigen Umstellung auf Biodiesel das Ende der Entwicklung nicht erreicht. Er rechnet damit, dass zunächst die kleineren Fahrzeuge auf Elek­tro­an­trieb umgestellt werden. Und die großen Lastwagen? „Da wird Wasserstoff die Zukunft sein. Aber da sind wir noch ganz am Anfang einer Entwicklung.“

Hintergrund: hanseWasser ist für die Ab­was­ser­ent­sor­gung in Bremen und damit für 2.300 Kilometer Kanalnetz, die beiden Kläranlagen in Seehausen und Farge und rund 200 Pumpwerke ver­ant­wort­lich. Es werden durch­schnitt­lich 30 Millionen Euro jährlich in die Substanz der In­fra­struk­tur investiert.

Foto: hanseWasser. Uwe Pieper betankt auf dem Gelände des Pumpwerks Findorff seinen Spülwagen mit Biodiesel. hanseWasser spart so monatlich viele Tonnen CO2.

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